Fotos unter Wasser machen: 11 Tipps & Tricks

Fotos unter Wasser machen: 11 Tipps & Tricks

Der nächste Strandurlaub ist geplant und die Vorfreude auf das Korallenriff direkt vor dem Hotel ist riesig. Du willst Schnorcheln oder gar tauchen gehen und fragst dich, wie du diese unglaubliche Unterwasserwelt festhalten könntest? Wir erklären dir, welches Equipment du benötigst und geben dir Tipps, damit die Unterwasserfotos gelingen.

  • Für die Unterwasserfotografie benötigst du als Grundausstattung eine Kamera und ein Unterwassergehäuse.
  • Mache dich mit deiner Ausrüstung vertraut und stelle die Kamera richtig ein.
  • Tauche am besten bei sonnigem Wetter ab, alternativ fotografiere mit Blitz.
  • Gehe dabei nah, aber respektvoll an dein Motiv heran und nehme Serienbilder auf.

Welche Ausrüstung brauchst du?

Um Unterwasserfotos zu machen, brauchst du logischerweise eine Kamera. Wenn du dir keine Unterwasserkamera anschaffen willst, benötigst du alternativ ein Unterwassergehäuse. Diese sind für alle Kameratypen verfügbar. Für die einzelnen Kameramodelle werden von den Herstellern passende Gehäuse angeboten.

Je nach Art des Gehäuses ist ein Griff zum Halten und eine Schlaufe zur Befestigung sinnvoll. Ebenso ist eine externe Blitzquelle für professionelle Unterwasserfotos unerlässlich.

Günstige, wasserdichte Taschen gibt es für Smartphones und Digitalkameras. Allerdings ist die Bedienung durch diese erschwert und die Qualität der Unterwasseraufnahmen ist verbesserungswürdig. Bei allen wasserdichten Gehäusen und Taschen muss beachtet werden, bis zu welcher Wassertiefe diese wasserdicht sind. Dies ist insbesondere für Taucher interessant.

Welche Kameras eignen sich?

Bestens geeignet für Unterwasseraufnahmen sind spezielle Unterwasserkameras. Diese sind jedoch einzig für diesen Zweck einsetzbar. Eine sehr gute Alternative stellen die Actioncams dar. Einige Hersteller wie zum Beispiel GoPro haben Modelle im Sortiment, die bis zu einer Tiefe von 10 Meter wasserdicht sind. Bei einem Einsatz der GoPro im Salzwasser ist ein Unterwassergehäuse jedoch generell ratsam.

Der Vorteil einer Actioncam ist ihre Kompaktheit. Sie ist klein und handlich und kann mit einer Schlaufe einfach am Handgelenk befestigt werden. Außerdem ist die Bedienung dieser Kameras kinderleicht, weswegen diese sehr gut für Einsteiger geeignet sind. Auch die Qualität der Unterwasserfotos ist gut, da Actioncams unter anderem für den Einsatz unter Wasser konzipiert wurden.

Wenn du in größere Tiefen abtauchen willst, kannst du über die Anschaffung eines Rotfilters nachdenken, denn die Rottöne werden zuerst aus dem Wasser gefiltert. Bessere Ergebnisse erzielt jedoch ein Tauchlicht.

Alternativ kannst du dein Smartphone oder deine Digitalkamera nutzen. Beachte jedoch, wenn dein Smartphone wasserdicht ist, bezieht sich diese Angabe auf Süßwasser. Salzwasser ist aggressiver und kann dein Smartphone nachhaltig beschädigen.

Für professionelle Unterwasseraufnahmen ist jedoch eine Spiegelreflexkamera oder Systemkamera unerlässlich. Diese kannst du mit dem Objektiv deiner Wahl versehen. Zudem kannst du Einstellung bezüglich Verschlusszeit, ISO und Blende direkt an der Kamera vornehmen.

11 Tipps & Tricks für schöne Unterwasserfotos

1. Tipp: Mache dich mit deiner Kamera vertraut

Dies gilt insbesondere, wenn du die Kamera erst kürzlich erworben hast. Finde heraus, wie du zwischen Foto- und Videoaufnahme wechselst. Teste etwaige Einstellung bezüglich ISO und Verschlusszeit. Mache zahlreiche Übungsfotos an Land. Ebenfalls solltest du üben, wie du die Kamera im Unterwassergehäuse verstaust. Für dein Gewissen kannst du das Gehäuse zu Hause in der Badewanne testen, ob es grundsätzlich wasserdicht ist.

2. Tipp: Stelle deine Kamera richtig ein

Nimm die Unterwasserfofos in der bestmöglichen Qualität auf und verwende keine Motivprogramme. Wenn du die Möglichkeit hast in RAW zu fotografieren, tue es.

Stelle die Blende auf 4, um einen guten Mittelweg zwischen Tiefenschärfe und Lichtstärke zu finden. Beim ISO-Wert wird es komplizierter. Bei sonnigem Wetter ist eine Einstellung von ISO 200 oder ISO 400 ausreichend. Hast du mit schlechteren Lichtverhältnissen zu tun, setze den ISO-Wert auf 800. Hier musst du einfach Erfahrungen sammeln. Wähle eine kurze Verschlusszeit. Stelle die Verschlusszeitautomatik an deiner Kamera ein und wähle eine Verschlusszeit von beispielsweise 1/125.

Ebenso sollte bei einem internen Blitz, dieser bei jedem Bild auslösen, weswegen du hier den „Erzwungenen Blitz“ einstellst. Den Fokus stellst du auf automatisch. Einzig bei vielen Schwebeteilchen im Wasser muss manuell fokussiert werden. Nutze bei der Unterwasserfotografie den Serienbildmodus. Die Fische sind in ständiger Bewegung. Wenn du Serienbilder aufnimmst, sind die Chancen höher, dass das gewünschte Motiv dabei ist.

3. Tipp: Überprüfe deine Kamera vor dem Tauchgang

Bevor du abtauchst, kontrolliere, dass in deiner Kamera ein vollgeladener Akku ist. Ebenso sollte sich auf der Speicherkarte genug freier Platz befinden. Für weitere Tauch- beziehungsweise Schnorchelgänge denke an Ersatzakkus und weitere Speicherkarten.

Reinige die Linse deiner Kamera, sowie die Frontscheibe des Unterwassergehäuses. Setze gegebenenfalls Antibeschlageinsätze in das Gehäuse. Je tiefer du tauchst, desto kälter wird das Wasser, was zum Beschlagen im Innern deines Unterwassergehäuses führen kann.

Sofern du keine Actioncam oder Unterwasserkamera besitzt, lasse dir deine Kamera nach dem Sprung ins Wasser anreichen. Befestige diese mit einer Schnur an deinem Handgelenk oder der Tarierjacke.

4. Tipp: Respektiere die Unterwasserwelt

Halte dich nicht an den Korallen fest und stelle dich nicht auf diese – du möchtest ja nicht aktiv zum Sterben der Korallenriffe beitragen. Selbst kleinste Berührungen können diese zerstören.

Bedränge keine Tiere, wenn diese sich durch dich oder deine Kamera gestört fühlen, gib ihnen Raum und lasse sie in Ruhe. Verfolge ebenso keine Tiere. Wenn Meeresbewohner mit dir in Interaktion treten wollen, tun sie das aus freien Stücken. Wenn du ruhig und entspannt im Wasser agierst, werden sich von allein unvergessliche Fotomotive ergeben.

Ein weiterer Punkt, der zum Korallensterben beträgt, ist Sonnencreme. Ziehe zum Schnorcheln ein UV-Shirt oder alternativ ein T-Shirt über und verwende unbedingt rifffreundliche Sonnencreme.

5. Tipp: Achte auf deine Sicherheit

Bringe dich niemals selbst in Gefahr. So faszinierend die Unterwasserwelt sein mag, achte beim Schnorcheln darauf, dass du noch genug Kraft besitzt, um gegebenenfalls an Land zu schwimmen. Dies kann durch etwaige Strömungen anstrengend sein. Passe auf Wellen und Felsen in deiner Umgebung auf. 

Für das Tauchen gilt zudem, tauche nie allein. Kontrolliere deine Tauchausrüstung vor dem Tauchgang und mache einen Auffrischungskurs, falls du länger nicht getaucht bist. Mache nur Unterwasserfotos, wenn du dich sicher auf dem Tauchgang fühlst und behalte deinen Luftverbrauch und deine Tauchtiefe im Auge.

6. Tipp: Beachte die Lichtverhältnisse unter Wasser

Bei Fotos über Wasser ist die pralle Mittagssonne eher hinderlich. Gemeinhin wird diese gemieden, denn die besten Lichtverhältnisse herrschen zur goldenen Stunde morgens und abends. Dies gilt nicht unter Wasser. Hier entstehen die besten Unterwasseraufnahmen an einem sonnigen Tag zur Mittagszeit.

Je weiter du dich von der Wasseroberfläche entfernst, desto höher sollte die Sonne stehen. Vermeide es jedoch gegen die Sonne zu fotografieren, sofern du dieses Stilmittel nicht bewusst einsetzen willst. Besser ist es die Sonne im Rücken zu haben, denn so werden deine Motive vor der Sonne angestrahlt.

7. Tipp: Fotografiere mit Blitz

Je tiefer du abtauchst, desto mehr Umgebungslicht wird vom Wasser verschluckt und es wird immer dunkler. Aus diesem Grund fotografierst du unter Wasser meist mit Blitz. Aber bitte, nimm Rücksicht auf die Tiere. Bemerkst du, dass diese sich durch das ständige Blitzlicht gestört fühlen, höre umgehend auf damit.

Des Weiteren leuchtest du mit dem Blitzlicht nicht nur die Tiere und Korallen aus, sondern auch die Schwebeteilchen, die sich im Wasser befinden. Das Ergebnis sind unschöne Unterwasserfotos. Vermeide deswegen den frontalen Blitz und wenn dein Budget es zulässt, verwende einen externen Blitz. Actioncams besitzen keinen Blitz. Mithilfe eines Tauchlichts wird hier mehr Umgebungslicht geschaffen.

8. Tipp: Achte auf den Bildausschnitt

Ein Stilmittel der Fotografie allgemein ist der Goldene Schnitt. Dieser findet ebenso bei der Unterwasserfotografie Anwendung. Bilder, die nach dem Goldenen Schnitt konzipiert wurden, wirken im Übrigen harmonischer.

Teile dein Bild gedanklich in 62 Prozent und 38 Prozent horizontal, sowie vertikal auf. Da, wo sich der Schnittpunkt dieser Linien befindet, sollte das wichtigste Element deines Motivs liegen. Viele Kameras bieten die Möglichkeit ein Raster, welches den Goldenen Schnitt widerspiegelt, auf dem Display einzublenden.

Ist dir das unter Wasser nicht möglich nimm alternativ einen größeren Bildausschnitt auf, denn so kannst du bei der anschließenden Bildbearbeitung, das Foto so zurechtschneiden, dass der Goldene Schnitt erfüllt ist.

9. Tipp: Verringere den Abstand

Gehe möglichst nahe an dein Fotomotiv heran, denn dies verringert den Lichtverlust. Die besten Unterwasserfotos entstehen bei Entfernungen zwischen 15 Zentimetern und 2 Metern. Verhalte dich aber stets respektvoll den Tieren gegenüber. Achte darauf, dass du dich auf Augenhöhe befindest. Unterwasseraufnahmen, die Tiere von oben zeigen, sehen meist unvorteilhaft aus.

10. Tipp: Reinige das Unterwassergehäuse gründlich

Salzkristalle können die Dichtungen deines Unterwassergehäuses beschädigen, aus diesem Grund spüle dieses am besten direkt, nachdem du aus dem Wasser kommst, gründlich mit klarem Wasser ab. Lasse das Gehäuse gut trocknen, bevor du es öffnest und die Kamera herausholst.

11. Tipp: Bearbeite die Unterwasseraufnahmen

Bevor du mit der Bildbearbeitung startest, sichte deine Bilder. Bei Serienbildern wähle die besten Motive aus. Wenn du im RAW-Format fotografiert hast, steht einer anschließenden Bildbearbeitung nichts im Wege. Aber auch JPEG-Bilder können im gewissen Umfang nachbearbeitet werden. Hierfür gibt es zahlreiche kostenlose sowie kostenpflichtige Bildbearbeitungsprogramme.

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