Der nächste Strandurlaub ist geplant und die Vorfreude auf das Korallenriff direkt vor dem Hotel ist riesig. Sie wollen Schnorcheln oder gar tauchen gehen und fragen sich, wie Sie diese unglaubliche Unterwasserwelt festhalten können? Wir erklären Ihnen, welches Equipment Sie benötigen und geben Ihnen Tipps, damit die Unterwasserfotos gelingen.
- Für die Unterwasserfotografie benötigen Sie als Grundausstattung eine Kamera und ein Unterwassergehäuse.
- Machen Sie sich mit Ihrer Ausrüstung vertraut und stellen Sie die Kamera richtig an.
- Tauchen Sie am besten bei sonnigem Wetter ab, alternativ fotografieren Sie mit Blitz.
- Gehen Sie dabei nah, aber respektvoll an Ihr Motiv heran und nehmen Sie Serienbilder auf.
Welche Ausrüstung brauchen Sie?
Um Unterwasserfotos zu machen, brauchen Sie logischerweise eine Kamera. Wenn Sie sich keine Unterwasserkamera anschaffen wollen, benötigen Sie alternativ ein Unterwassergehäuse. Diese sind für alle Kameratypen verfügbar. Für die einzelnen Kameramodelle werden von den Herstellern passende Gehäuse angeboten.
Je nach Art des Gehäuses ist ein Griff zum Halten und eine Schlaufe zur Befestigung sinnvoll. Ebenso ist eine externe Blitzquelle für professionelle Unterwasserfotos unerlässlich.
Günstige, wasserdichte Taschen gibt es für Smartphones und Digitalkameras. Allerdings ist die Bedienung durch diese erschwert und die Qualität der Unterwasseraufnahmen ist verbesserungswürdig. Bei allen wasserdichten Gehäusen und Taschen muss beachtet werden, bis zu welcher Wassertiefe diese wasserdicht sind. Dies ist insbesondere für Taucher interessant.
Welche Kameras eignen sich?
Bestens geeignet für Unterwasseraufnahmen sind spezielle Unterwasserkameras. Diese sind jedoch einzig für diesen Zweck einsetzbar. Eine sehr gute Alternative stellen die Actioncams dar. Einige Hersteller wie zum Beispiel GoPro haben Modelle im Sortiment, die bis zu einer Tiefe von 10 Meter wasserdicht sind. Bei einem Einsatz der GoPro im Salzwasser ist ein Unterwassergehäuse jedoch generell ratsam.
Der Vorteil einer Actioncam ist ihre Kompaktheit. Sie ist klein und handlich und kann mit einer Schlaufe einfach am Handgelenk befestigt werden. Außerdem ist die Bedienung dieser Kameras kinderleicht, weswegen diese sehr gut für Einsteiger geeignet sind. Auch die Qualität der Unterwasserfotos ist gut, da Actioncams unter anderem für den Einsatz unter Wasser konzipiert wurden.
Wenn Sie in größere Tiefen abtauchen wollen, können Sie über die Anschaffung eines Rotfilters nachdenken, denn die Rottöne werden zuerst aus dem Wasser gefiltert. Bessere Ergebnisse erzielt jedoch ein Tauchlicht.
Alternativ können Sie Ihr Smartphone oder Ihre Digitalkamera nutzen. Beachten Sie jedoch, wenn Ihr Smartphone wasserdicht ist, bezieht sich diese Angabe auf Süßwasser. Salzwasser ist aggressiver und kann Ihr Smartphone nachhaltig beschädigen.
Für professionelle Unterwasseraufnahmen ist jedoch eine Spiegelreflexkamera oder Systemkamera unerlässlich. Diese können Sie mit dem Objektiv ihrer Wahl versehen. Zudem können Sie Einstellung bezüglich Verschlusszeit, ISO und Blende direkt an der Kamera vornehmen.
11 Tipps & Tricks für schöne Unterwasserfotos
1. Tipp: Machen Sie sich mit Ihrer Kamera vertraut
Dies gilt insbesondere, wenn Sie die Kamera erst kürzlich erworben haben. Finden Sie heraus, wie Sie zwischen Foto- und Videoaufnahme wechseln. Testen Sie etwaige Einstellung bezüglich ISO und Verschlusszeit. Machen Sie zahlreiche Übungsfotos an Land. Ebenfalls sollten Sie üben, wie Sie die Kamera im Unterwassergehäuse verstauen. Für Ihr Gewissen können Sie das Gehäuse zu Hause in der Badewanne testen, ob es grundsätzlich wasserdicht ist.
2. Tipp: Stellen Sie Ihre Kamera richtig ein
Nehmen Sie die Unterwasserfofos in der bestmöglichen Qualität auf und verwenden Sie keine Motivprogramme. Wenn Sie die Möglichkeit haben in RAW zu fotografieren, tun Sie es.
Stellen Sie die Blende auf 4, um einen guten Mittelweg zwischen Tiefenschärfe und Lichtstärke zu finden. Beim ISO-Wert wird es komplizierter. Bei sonnigem Wetter ist eine Einstellung von ISO 200 oder ISO 400 ausreichend. Haben Sie mit schlechteren Lichtverhältnissen zu tun, setzen Sie den ISO-Wert auf 800. Hier müssen Sie einfach Erfahrungen sammeln. Wählen Sie eine kurze Verschlusszeit. Stellen Sie die Verschlusszeitautomatik an Ihrer Kamera ein und wählen Sie eine Verschlusszeit von beispielsweise 1/125.
Ebenso sollte bei einem internen Blitz, dieser bei jedem Bild auslösen, weswegen Sie hier den „Erzwungenen Blitz“ einstellen. Den Fokus stellen Sie auf automatisch. Einzig bei vielen Schwebeteilchen im Wasser muss manuell fokussiert werden. Nutzen Sie bei der Unterwasserfotografie den Serienbildmodus. Die Fische sind in ständiger Bewegung. Wenn Sie Serienbilder aufnehmen, sind die Chancen höher, dass das gewünschte Motiv dabei ist.
3. Tipp: Überprüfen Sie Ihre Kamera vor dem Tauchgang
Bevor Sie abtauchen, kontrollieren Sie, dass in Ihrer Kamera ein vollgeladener Akku ist. Ebenso sollte sich auf der Speicherkarte genug freier Platz befinden. Für weitere Tauch- beziehungsweise Schnorchelgänge denken Sie an Ersatzakkus und weitere Speicherkarten.
Reinigen Sie die Linse Ihrer Kamera, sowie die Frontscheibe des Unterwassergehäuses. Setzen Sie gegebenenfalls Antibeschlageinsätze in das Gehäuse. Je tiefer Sie tauchen, desto kälter wird das Wasser, was zum Beschlagen im Innern Ihres Unterwassergehäuses führen kann.
Sofern Sie keine Actioncam oder Unterwasserkamera besitzen, lassen Sie sich Ihre Kamera nach dem Sprung ins Wasser anreichen. Befestigen Sie diese mit einer Schnur an Ihrem Handgelenk oder der Tarierjacke.
4. Tipp: Respektieren Sie die Unterwasserwelt
Halten Sie sich nicht an den Korallen fest und stellen Sie sich nicht auf diese – Sie möchten ja nicht aktiv zum Sterben der Korallenriffe beitragen. Selbst kleinste Berührungen können diese zerstören.
Bedrängen Sie keine Tiere, wenn diese sich durch Sie oder Ihre Kamera gestört fühlen, geben Sie ihnen Raum und lassen Sie sie in Ruhe. Verfolgen Sie ebenso keine Tiere. Wenn Meeresbewohner mit Ihnen in Interaktion treten wollen, tun Sie das aus freien Stücken. Wenn Sie ruhig und entspannt im Wasser agieren, werden sich von allein unvergessliche Fotomotive ergeben.
Ein weiterer Punkt, der zum Korallensterben beträgt, ist Sonnencreme. Ziehen Sie sich zum Schnorcheln ein UV-Shirt oder alternativ ein T-Shirt über und verwenden Sie unbedingt rifffreundliche Sonnencreme.
5. Tipp: Achten Sie auf Ihre Sicherheit
Bringen Sie sich niemals selbst in Gefahr. So faszinierend die Unterwasserwelt sein mag, achten Sie beim Schnorcheln darauf, dass Sie noch genug Kraft besitzen, um gegebenenfalls an Land zu schwimmen. Dies kann durch etwaige Strömungen anstrengend sein. Passen Sie auf Wellen und Felsen in Ihrer Umgebung auf.
Für das Tauchen gilt zudem, tauchen Sie nie allein. Kontrollieren Sie Ihre Tauchausrüstung vor dem Tauchgang und machen Sie einen Auffrischungskurs, falls Sie länger nicht getaucht sind. Machen Sie nur Unterwasserfotos, wenn Sie sich sicher auf dem Tauchgang fühlen und behalten Sie Ihren Luftverbrauch und Ihre Tauchtiefe im Auge.
6. Tipp: Beachten Sie die Lichtverhältnisse unter Wasser
Bei Fotos über Wasser ist die pralle Mittagssonne eher hinderlich. Gemeinhin wird diese gemieden, denn die besten Lichtverhältnisse herrschen zur goldenen Stunde morgens und abends. Dies gilt nicht unter Wasser. Hier entstehen die besten Unterwasseraufnahmen an einem sonnigen Tag zur Mittagszeit.
Je weiter Sie sich von der Wasseroberfläche entfernen, desto höher sollte die Sonne stehen. Vermeiden Sie es jedoch gegen die Sonne zu fotografieren, sofern Sie dieses Stilmittel nicht bewusst einsetzen wollen. Besser ist es die Sonne im Rücken zu haben, denn so werden Ihre Motive vor der Sonne angestrahlt.
7. Tipp: Fotografieren Sie mit Blitz
Je tiefer Sie abtauchen, desto mehr Umgebungslicht wird vom Wasser verschluckt und es wird immer dunkler. Aus diesem Grund fotografieren Sie unter Wasser meist mit Blitz. Aber bitte, nehmen Sie Rücksicht auf die Tiere. Bemerken Sie, dass diese sich durch das ständige Blitzlicht gestört fühlen, hören Sie umgehend auf damit.
Des Weiteren leuchten Sie mit dem Blitzlicht nicht nur die Tiere und Korallen aus, sondern auch die Schwebeteilchen, die sich im Wasser befinden. Das Ergebnis sind unschöne Unterwasserfotos. Vermeiden Sie deswegen den frontalen Blitz und wenn Ihr Budget es zulässt, verwenden Sie einen externen Blitz. Actioncams besitzen keinen Blitz. Mithilfe eines Tauchlichts wird hier mehr Umgebungslicht geschaffen.
8. Tipp: Achten Sie auf den Bildausschnitt
Ein Stilmittel der Fotografie allgemein ist der Goldene Schnitt. Dieser findet ebenso bei der Unterwasserfotografie Anwendung. Bilder, die nach dem Goldenen Schnitt konzipiert wurden, wirken im Übrigen harmonischer.
Teilen Sie Ihr Bild gedanklich in 62 Prozent und 38 Prozent horizontal, sowie vertikal auf. Da, wo sich der Schnittpunkt dieser Linien befindet, sollte das wichtigste Element Ihres Motivs liegen. Viele Kameras bieten die Möglichkeit ein Raster, welches den Goldenen Schnitt widerspiegelt, auf dem Display einzublenden.
Ist Ihnen das unter Wasser nicht möglich. Nehmen Sie alternativ einen größeren Bildausschnitt auf, denn so können Sie bei der anschließenden Bildbearbeitung, das Foto so zurechtschneiden, dass der Goldene Schnitt erfüllt ist.
9. Tipp: Verringern Sie den Abstand
Gehen Sie möglichst nahe an Ihr Fotomotiv heran, denn dies verringert den Lichtverlust. Die besten Unterwasserfotos entstehen bei Entfernungen zwischen 15 Zentimetern und 2 Metern. Verhalten Sie sich aber stets respektvoll den Tieren gegenüber. Achten Sie darauf, dass Sie sich auf Augenhöhe befinden. Unterwasseraufnahmen, die Tiere von oben zeigen, sehen meist unvorteilhaft aus.
10. Tipp: Reinigen Sie das Unterwassergehäuse gründlich
Salzkristalle können die Dichtungen Ihres Unterwassergehäuses beschädigen, aus diesem Grund spülen Sie dieses am besten direkt, nachdem Sie aus dem Wasser kommen, gründlichen mit klarem Wasser ab. Lassen Sie das Gehäuse gut trocknen, bevor Sie es öffnen und die Kamera herausholen.
11. Tipp: Bearbeiten Sie die Unterwasseraufnahmen
Bevor Sie mit der Bildbearbeitung starten, sichten Sie Ihre Bilder. Bei Serienbildern wählen Sie die besten Motive aus. Wenn Sie im RAW-Format fotografiert haben, steht einer anschließenden Bildbearbeitung nichts im Wege. Aber auch JPEG-Bilder können im gewissen Umfang nachbearbeitet werden. Hierfür gibt es zahlreiche kostenlose sowie kostenpflichtige Bildbearbeitungsprogramme.