Wie Farben auf Bilder wirken? Die Psychologie dahinter

Wie Farben auf Bilder wirken? Die Psychologie dahinter

Farben sind im Leben des Menschen etwas Besonderes. Frauen und Männer nehmen die Farben unterschiedlich wahr. Alle Farben sind ein Teil der Helligkeitsskala, auf der Schwarz und Weiß die jeweiligen Endpunkte sind. Jede Farbe erzeugt auf einem Bild eine bestimmte Wirkung. Gelb und Rot erzeugen eine warme Stimmung auf dem Foto. Blau und Violett wirken beruhigend. In den folgenden Abschnitten wird die Farbwirkung genauer erläutert.


Farbtheorie: Was ist RGB & CMYK?

Mit der Farbtheorie beschäftigen sich Gestalter, Drucktechniker, Wissenschaftler und Künstler bereits seit vielen Jahren. Johannes Itten und Harald Küppers haben jeweils eine Farbtheorie entwickelt. Im Folgenden werden die RGB- und die CMYK-Farbtheorie näher beschrieben.

Was ist RGB?

RGB steht für Rot, Grün und Blau. Den Farbraum findest du in jedem Smartphone, TV-Gerät und Monitor wieder. Bei der RGB-Farbtheorie handelt es sich um additive Farbmischungen. Durch viel Licht entsteht die Farbe Weiß. Wenn es besonders dunkel ist, wird Schwarz erzeugt. Durch das Mischen der drei Grundfarben werden verschiedene Wirkungen erzeugt. Durch den Lichteinfall werden die unterschiedlichen Wirkungen beeinflusst. In Fachkreisen wird daher auch von Lichtmischung gesprochen.

Was ist CMYK?

Der CMYK-Farbraum besteht aus Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Dieser Farbraum wird auch als subtraktives Farbschema bezeichnet. Hierbei werden die vier Grundfarben gemischt und von Offset-Druckmaschinen verwendet. Für einen Ausdruck werden die vier Farben entsprechend umgewandelt. Der Verwendungszweck ist für das richtige Farbsystem entscheidend. Offset-Druckmaschinen verwenden den CMYK-Farbraum und digitale Systeme den RGB-Farbraum.


Welche psychologische Wirkung hat welche Farbe?

Jede Farbe hat eine bestimmte psychologische Wirkung:

  • Gelb: Auf dem Farbkreis gehört Gelb zu den heiteren und fröhlichen Farben. Die psychologische Wirkung ist Leichtigkeit, Optimismus, Glück und Freundlichkeit. Manchmal kann das Bild auch negative Wirkungen wie Feigheit, Gift und Neid erzeugen. Bei der Bildkomposition kann die hellste Farbe vielfältig eingesetzt werden.
  • Rot: Die Farbe Rot steht für Liebe, Leidenschaft, Interesse und Aufmerksamkeit. Im negativen Zusammenhang kann die Farbe auch als Hass gedeutet werden. Weitere Assoziationen sind Vitalität, Wärme, Dringlichkeit, Aktivität, Leidenschaft, Mut, Stärke und Gefahr, Brutalität, Gefahr, Zorn und Dominanz.
  • Grün: Die Farbe Grün steht für Wiedergeburt, Wachstum, Erneuerung und die Umwelt. Assoziationen von Grün sind Unerfahrenheit, Unreife, Erholung, Harmonie, Entspannung und Lebendigkeit.
  • Schwarz: Schwarz ist eine Farbe, mit der verschiedene Dinge assoziiert werden können. In erster Linie wirkt die Farbe mysteriös und geheimnisvoll. Die Wirkung eines Bildes bleibt verborgen. Schwarz steht weiterhin für Macht, Autorität, Wille, Unabhängigkeit, Disziplin und Selbstbeherrschung.
  • Weiß: Weiß ist eine vollkommene und reine Farbe. Neben Vollkommenheit und Reinheit steht Weiß für einen Neuanfang, Ganzheit, Unabhängigkeit, Neutralität und Unschuld. Weiße Farbe auf Bildern erzeugt eine friedliche und hoffnungsvolle Wirkung und steht für eine klare Struktur und Ordnung.
  • Orange: Die Farbe Orange erzeugt auf einem Bild Energie, Wärme und Emotionen. Weitere Assoziationen sind Aufdringlichkeit, Enthusiasmus, Fröhlichkeit und Freundlichkeit.
  • Blau: Blau ist eine besonders beliebte Farbe und wird mit Autorität, Distanziertheit, Depression, Treue, Harmonie, Vertrauen und Entspannung assoziiert.
  • Violett: Als Letztes wird die Farbe Violett beschrieben. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Blau und Rot. Die Farbe steht für Unsicherheit, Kreativität, Originalität, Mode, Magie und Fantasie.

Was macht der Farbkontrast aus?

Bestimmte Farbkompositionen erzeugen bei dir eine atmosphärische und angenehme Wirkung. Mit der richtigen Farbkomposition können Künstler oder Drucktechniker Einfluss auf die Ausrichtung des Bildes nehmen. Für eine atmosphärische und angenehme Wirkung kann ein Komplementärkontrast verwendet werden. Hierbei werden zwei Farben ausgewählt, die sich im Farbkreis gegenüber befinden. Beispiele für solche Komplementärkontraste sind Orange und Blau sowie Grün und Rot. Durch den Komplementärkontrast werden im Gehirn zwei Farbinformationen gespeichert und verarbeitet. Durch die Mischung der Farben ist das Verhältnis jedoch ausgewogen und ein bestimmter Reiz/Wirkung wird dadurch verstärkt. Das Bild wirkt durch den Komplementärkontrast harmonischer.

Farbkontraste

Bei der Farbwirkung gibt es verschiedene Farbkontraste, die in diesem Abschnitt genauer beschrieben werden:

  • Rot-Grün: Rot und Grün haben besonders essenzielle und starke Wirkungen. Durch den Kontrast kann es dazu kommen, dass das Bild und die Farben vibrieren.
  • Gelb-Violett: Bilder mit einem Gelb-Violett-Kontrast wirken vielgestaltig und lebendig. Durch die Verwendung von mehreren Kontrasten kann ein Bild quirliger und lauter wirken.
  • Blau-Orange: Bei diesem Kontrast wirkt das Bild dynamischer und ruhiger zugleich. Der Blau-Orange-Kontrast passt zur Sonne, zum Strand, zum Himmel oder zum Meer.

Hell-Dunkel-Kontrast

Durch den Hell-Dunkel-Kontrast wird eine bestimmte Farbe beurteilt. Wichtige Bestandteile des Kontrasts sind die Farbsättigung und die Helligkeit. Wenn du dich für einen bestimmten Helligkeitswert entscheidest, kann die Farbwirkung ausgeglichen oder verlagert werden.

Kalt-Warm-Kontrast

Neben dem Farbwert ist es möglich, eine Farbe in kalte oder warme Bereiche einzuordnen. Eine kalte Farbe hat eine zurückhaltende Wirkung und befindet sich eher im Hintergrund. Warme Farben stechen sofort ins Auge und fallen beim Betrachten eines Bildes sofort auf. Der Kalt-Warm-Kontrast ist, wenn kalte und warme Farben in einem Bild verwendet werden, um den Fokus auf einen bestimmten Bereich zu lenken.

Simultan-Kontrast

Einen Simultan-Kontrast bedeutet, dass sich die Farbwirkung durch die umgebenden Farben verändert. Durch einen Komplementärkontrast in der umgebenden Farbe kann die Leuchtkraft in einem Bild verstärkt werden.

Quantitäts-Kontrast

Beim Quantitäts-Kontrast werden verschiedene Farbbereiche in unterschiedlicher Größe verwendet. Für eine harmonische Wirkung muss das richtige Verhältnis der Farben gewählt werden.


Alles auf einen Blick

  • Während RGB (Rot, Grün, Blau) für digitale Displays und Lichtmischung steht, ist CMYK (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) das Herzstück des Offsetdrucks.
  • Jede Farbe hat eine psychologische Wirkung. Rot steht für Leidenschaft und Gefahr, Grün hingegen für Erneuerung und Lebendigkeit und Blau für Vertrauen und Harmonie.
  • Komplementärfarben ziehen sich an: Vom vibrierenden Rot-Grün-Kontrast bis zum harmonisierenden Blau-Orange-Kontrast – die richtige Farbkomposition erzeugt Stimmung und Fokus.
  • Hell-Dunkel-Kontraste beeinflussen die Farbsättigung und Helligkeit, während kalte Farben sich zurücknehmen und warme in den Vordergrund treten.
  • Während sich Farben im Simultan-Kontrast gegenseitig beeinflussen, geht es beim Quantitäts-Kontrast um die harmonische Verteilung von Farbflächen.

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